mòs ensemble - Pets & Therapy - jazz-fun.de Das Online-Magazin für Musik und Kultur

Astrid Creve - vocals & mandoline
Marta Del Grandi - vocals
Roos Denayer - vocals & guitar
Ambroos Deschepper - saxophone & percussion
Benjamin hermans - clarinet & synths
Artan Buleshkaj - guitar
Kobe Boon - bass, synth, vocals & guitar
Simon Raman - drums

Seit seiner Gründung im Jahr 2019 hat sich das Ensemble mòs zu einer achtköpfigen Band entwickelt, die von einer kollektiven Vision geleitet wird, mit einer Vorliebe für Räume, in denen sich Genres überschneiden oder auflösen, in denen reiche Arrangements von Stimmen und anderen Instrumenten voll zur Geltung kommen. Die Bandmitglieder sind in einer beeindruckenden Liste von Bands und Projekten aktiv - im Pop, Jazz und in abgelegenen Gebieten - und verbinden diese Offenheit mit einer offensichtlichen Liebe zum Abenteuer und zur spannenden Interaktion. Das Ergebnis ist ein Kollektiv in ständiger Verwandlung, das einen Balanceakt zwischen Staunen und Entschlossenheit vollführt.

Pets & Therapy ist der Sound einer Band, die ständig an ihrem Sound feilt und sich nicht mit einer Formel zufrieden gibt. Nicht weil sie sich den Launen der Zeit anpassen wollen, sondern weil ihr innerer Drang sie dazu zwingt. Es ist faszinierend, wie dieses Oktett es geschafft hat, seine Kunst zu verfeinern und sich gleichzeitig den Sinn für unvorhersehbare Entdeckungen zu bewahren. Wenn überhaupt, dann ist es die permanente Spannung zwischen scheinbaren Gegensätzen, die ihr drittes Album zu einem so großen Wurf macht.

Aufgenommen im Frühjahr und Herbst 2022 in Gent und Mailand, enthält Pets & Therapy elf Songs statt sieben wie seine Vorgänger Limbs (2019) und Behind The Marble (2022). Es ist gleichzeitig kompakter und agiler, aber auch ausgefeilter und raffinierter, da die einzelnen Teile der Bands fließender ineinander übergehen, ohne ihre unverwechselbare individuelle Identität zu verlieren. Man beachte nur, wie Roos Denayer, Astrid Creve und Marta Del Grandi ihre Gesangsarrangements perfektioniert haben und dabei das sanft Verführerische mit dem kühn Experimentellen verbinden. Sie wirken wie ein Mini-Chor, ein dreiköpfiges Sirenen-Ensemble mit unterschiedlichen, aber wunderbar miteinander verbundenen Stimmen.

Dasselbe gilt für die Instrumentalisten und die Band als Ganzes. Sie wagen es, zerbrechliche Innerlichkeit mit äußerer Erkundung und Ausgelassenheit zu kontrastieren und mit Freude und Mut Grenzen zu sprengen. Inzwischen spielen Begriffe wie Pop, Jazz oder Kammermusik kaum noch eine Rolle. mòs ensemble ist zu einer Band geworden, die schnell von leichtfüßiger Energie zu dichter Dramatik, von verträumter Zerbrechlichkeit zu punkiger Kraft, von Melancholie zu Euphorie, von Direktheit zu Skurrilität wechselt.

Gesang, Bläser, Gitarre/Mandoline, Keyboards, Bass und Schlagzeug wirken wie Farben auf einer Leinwand, die zeigt, wie wir immer weiter denken, fühlen, beobachten und interpretieren. Es ist eine bekannte Geschichte über Menschen, die versuchen, sich selbst und ihren Platz in der Welt zu finden und gleichzeitig mit anderen verbunden zu sein, aber man sieht sie selten mit dieser Kombination aus Vorstellungskraft, Können und Sinn für eine kollektiv geteilte Vision. Pets & Therapy ist auch der Sound einer Band, die einen neuen künstlerischen Höhepunkt erreicht hat.

1. I Did
2. Yupla
3. The Alchemist
4. Karma Plant
5. Let's Talk
6. What I Meant
7. Red Turtle
8. Tardigrade
9. Give Me The Heart To Do What Words Can't Say
10. Come Thick Night
11. The Urge To Stay