Yelena Eckemoff

Yelena Eckemoff
Yelena Eckemoff, Foto: Yelena Eckemoff

Biographie

Yelena Eckemoff (russisch Елена Экемов; * in Moskau) ist eine russische Jazzmusikerin.

Aufgewachsen in Moskau, begann Yelena Eckemoff im Alter von vier Jahren zu komponieren. Mit 7 Jahren wurde sie in die Gnessins Eliteschule für musikalisch begabte Kinder aufgenommen und erhielt dort ihre erste Berufsausbildung, bevor sie ihr Studium am Moskauer Staatlichen Konservatorium aufnahm. Doch bereits als Jugendliche erkannte Yelena, dass sie nicht die Absicht hatte, klassische Stücke zu komponieren. "Ich war mehr an den Beatles, Pink Floyd und Mahavishnu Orchestra interessiert", sagt sie.

Mit Anfang zwanzig begann sie, Jazz zu studieren. Das war zu einer Zeit als Jazz-Aufnahmen in Russland so schwer zu bekommen waren, geschmuggelte Kassetten waren sehr gefragt. "Wenn ich etwas Neues hörte, das mir gefiel, dachte ich darüber nach, wie ich es in meine Kompositionssprache umsetzen könnte", sagt sie. "Fast jeden Tag schrieb ich eine neue Melodie. Ich habe immer neue Tricks gelernt."

Stark beeinflusst hat sie das legendäre Konzert des großen amerikanischen Pianisten Dave Brubeck 1987 in Moskau. Sie war so beeindruckt, dass sie ihre eigene Band gründete und, sagt sie, "versuchte, Jazz zu spielen". Aber ihre Lieder erwiesen sich als zu kompliziert für ihre Mitmusiker.

1991 wanderte Yelena Eckemoff mit ihrer Familie in die Vereinigten Staaten aus. Wie sie erzählt, waren ihre entschlossenen Bemühungen, Russland zu verlassen von Schmerz und Opfer geprägt. Es dauerte eine Weile, bis sie den Fokus hatte, dort weiterzumachen, wo sie mit ihren musikalischen Ambitionen aufgehört hatte. Sie begann in einem bescheidenen Studio zu spielen und komponieren, stellte eine Band mit einheimischen Musikern zusammen, um ihre Stücke aufzuführen und machte auf sich aufmerksam.

Eckemoffs frühe Bandaufnahmen stammen von zwei Quartetten, eines mit Cello und Flöte, das andere mit Saxophon und Oboe. Man erzählte ihr, dass ihr Sound an die Alben des deutschen Labels ECM erinnerte, die sie nicht kannte. Aber für diese entschlossene Russin, die sich nicht mit weniger zufrieden gibt, ließ das Niveau der Musikalität in ihrer lokalen Band zu wünschen übrig. Bald hörte sie Alben von Bobo Stenson, John Taylor und Eberhard Weber. "Als ich Arild Andersen hörte, fühlte sich seine Musik wie eine Heimkehr an und ich wagte es, mit ihm zu spielen."

Immer proaktiv, schickte sie einige ihrer Songs an einen anderen führenden Bassisten, Mads Vinding, der amerikanische Größen wie Hank Jones, Johnny Griffin, Art Farmer und Kenny Drew begleitet hatte. "Ein fabelhafter Improvisator und vielseitiger Interpret", so Eckemoffs Einschätzung. Er nahm seine Bass-Parts für ihr Winter-Trio "Cold Sun" (2010) in Dänemark auf. Schlagzeuger Peter Erskine, dem sie die entstandenen Klavier-Bass-Tracks schickte, nahm seine Schlagzeug-Parts in Los Angeles auf. Für "Grass Catching the Wind" arbeitete sie mit Vinding und dem dänischen Schlagzeuger Morten Lund zusammen.

So zufrieden Yelena Eckemoff mit den Aufnahmen war, sie wusste, dass sie ihre Musik in Anwesenheit ihrer Bandkollegen aufnehmen musste. Dieser Traum wurde Wirklichkeit, als sie 2010 nach Los Angeles flog, um mit Erskine und dem polnischen Bassisten Darek Oleszkiewicz die "Flying Steps" live aufzunehmen.

Berührt von Blues, Jazz-Rock-Fusion und Free Jazz, sind Eckemoffs nachfolgende Alben in hoher Konzeption verwurzelt. "Glass Song" (2013) ist das erste ihrer Alben für das Team Andersen und Erskine. Ihr Glanzstück für 2014 ist "A Touch of Radiance" zusammen mit Mark Turner, Joe Locke, George Mraz und Billy Hart. Andersen und Hart waren an Bord von "Lions" (2015), ihrer musikalischen Vorstellung vom Leben in der Savanne. "Desert" (2018) mit McCandless, Andersen und Erskine beschwört die Geheimnisse der arabischen Wüste.

Diskographie

Links

Yelena Eckemoff Internetseite:
http://yelenamusic.com

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